Geschichte
Kleiner Ausflug in die Geschichte
Archäologische Bodenfunde weisen auf eine Besiedlung des Burgberges schon zur römischen Zeit hin. 1910 fand der Beilsteiner Winzer Josef Rengel östlich der Burg einen Steinsarkophag aus fränkischen Zeit (etwa 5.-8.Jahrhundert).. 1268 wurde Beilstein Lehensbesitz des ersten Herrschergeschlechtes auf Beilstein – den Herren von Braunshorn, die 1362 durch Tod des letzten männlichen Braunshorn in der Manneslinie ausstarben.
Verleihung des Marktrechtes an die Stadt Beilstein durch den damaligen König Ludwig IV, den Bayern.
Der dienstägliche Wochenmarkt wird vom Moselufer in das Innere des Ortes verlegt, wo er sich auch heute noch befindet.
1347-49: Die Pest wütet in der Region, so auch in Beilstein. Den Juden wird der Ausbruch der Pest unterstellt und sie werden verfolgt. In der Folge zerfällt die jüdische Gemeinde zwischen 1349-1390 in die Bedeutungslosigkeit.
Philipp I von Winneburg Beilstein stirbt. Beilstein geht an seinen Sohn Philipp II, der rund zwanzig Jahre zuvor zur Augsburger Konfession übergetreten war. Alle Beilsteiner mussten damit zwangsweise zum protestantischen Glauben übertreten.
1620-1634: Währen des 30 Jährigen Krieges wurde Beilstein von spanischen Truppen besetzt, die dann wieder den katholischen Glauben verordneten.
schwedische Truppen Gustav Adolphs besetzten Beilstein. Beilstein wird protestantisch.
der letzte Winnerburg-Beilsteiner Herrscher, Wilhelm stirbt ohne einen männlichen Nachkommen. Das Domkapitel in Trier verlehnt Teile Beilsteins und die dazugehörigen Herrschaftsgebieten an das Geschlecht derer von Metternich.
Die Beilsteiner wechseln abermals ihre Religionszugehörigkeit und werden wieder katholisch. Die Metternichs erlauben dem Armutsorden der unbeschuhten Karmeliten sich in Beilstein niederzulassen, zunächst in einem Gebäude am Moselufer.
Grundsteinlegung für ein neues Klostergebäude auf dem Rammerberg, welches 1692 bezogen wurde.
1688/89 Zerstörung des Beilsteiner Schlosses durch französische Truppen Ludwigs des XIV unter ihrem Kommandaten Generalleutnant Graf de Montalt während der Pfälzischen Erbfolgekriege. Im gleichen Jahr verliert Franz Ferdinand von Metternich auch seine zweite Residenz, die Winneburg in Cochem durch französische Brandschatzung und zog hernach nach Koblenz. Die Herrschaft der Metternichs über Beilstein und seine Besitzungen bestand allerdings bis 1794 weiter.
Baubeginn der Klosterkirche St. Joseph. Letzte Arbeiten an der Innenbemalung und der Balthasar König Orgel ziehen sich bis in die 1750er Jahre hin.
1732-36: Pfarrkirche auf dem Marktplatz wird unter Verwendung älterer Gebäudeteile der Vorgängerkirche neu errichtet.
Besetzung großer Teile des linken Rheinlandes, somit auch Beilsteins durch französische Revolutionstruppen. Dadurch Aufhebung der feudalen Machtstrukturen bzw. Verlust der Metternich´schen Besitzungen an den französischen Staat. Verwaltungstechnisch wird Beilstein dem Kanton Zell, welcher zum Sarre-Departement gehörte zugeschlagen.
erwirbt die Familie Lipmann vom französischen Staat die ehemalige fürstgräfliche Kellnerei (Finanzverwaltung der Metternichs) auf dem Marktplatz und errichtet ein Weingut mit Gasthaus und Ausschankbetrieb.
Nach der endgültigen Niederlage Napoleons in den Jahren 1814/15 wird unser Gebiet auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen übertragen.
Die Gemeinde Beilstein wird als Teil der Amtsbürgermeisterei Senheim dem Landkreis Zell zugeteilt..
Älteste nachweisbare Grablegung auf dem jüdischen Friedhof
Bau des Rittersaales und der Moselterrasse durch Daniel Lipmann auf dem Grund des ehemaligen christlichen Friedhofes am Moselufer.
Um 1880 Großer Brand an der moselseitigen Häuserfront, sechs Häuser wurden dabei zerstört und durch Neubauten ersetzt.
Um 1890: Befestigung und teilweise Erhöhung der Moseluferstraße
Um 1910: Beilstein erhält Anschluss an das Telefonnetz, Stromanschluss erst in den 1920er Jahren.
Die Israelitische Gemeinde zu Beilstein löst sich auf. Durch Wegzüge, Emigration und Todesfälle ist die jüdische Gemeinde in Beilstein nach 600jähriger Existenz so geschrumpft, dass ein Gemeindeleben nicht mehr möglich ist. Die Synagoge in der Weingasse wird an eine Beilsteiner Familie verkauft. Hierdurch hat das Gebäude die Progromnacht vom 9.auf den 10. November 1938 völlig unbeschadet überstanden.
Der Spielfim „Wenn wir alle Engel wären“ mit Heinz Rühmann und Leni Marenbach wir zu großen Teilen in Beilstein gedreht.
November/ Dezember: Der Kolonialwarenladen der letzten jüdischen Beilsteiner, der Familie Koppel, gelegen auf dem Marktplatz wird zwangsenteignet (arisiert). In der Folge verlassen die Koppels im Frühjahr 1939 Beilstein und ziehen nach Köln.
In der zweiten Märzwoche befreien amerikanische Truppen unser Gebiet vom Hitler-Faschismus.
Am 22.September besucht der deutsche Bundeskanzler gemeinsam mit dem italienischen Ministerpräsidenten De Gas
Bis 1964: Fertigstellung der Moselstaustufen. Dadurch Schiffbarmachung der Mosel für große Lastenschiffe. Erhöhung des Moselpegels vor Beilstein um etwa drei Meter.
1975/76: Bau der Umgehungsstraße um den Ortskern. Dadurch Entlastung der Bachstraße vom Autoverkehr
Im Mai des Jahres dreht das englische Fernesehen BBC den mehrteiligen Spielfilm „Vanaty Fair“ zu Teilen in Beilstein. Der vorläufig letzte Spielfim, der in den letzten 90 Jahren im Ort abgedreht wurde.
Zusammenstellung der historischen Daten durch Rainer Vitz www.stadtfuehrungen-beilstein.de